Bildbeschreibung

Die Leinwand scheint bei Katharina Grosses Arbeit nicht zu genügen. Vor dem riesigen Bild stehend dringt man in einen durch Farbflächen und Linien sich überlagernden Bildraum, der trotz der Transparenz eine Festigkeit ausstrahlt und den Eindruck vermittelt, sich über den Bildrand ausdehnen zu können. Grosses malerische Praxis lässt sich gut erkennen. Die Farbe selber wird als materielles Element verstanden und die Bewegung beim Auftrag als Grundpfeiler ihres Schaffens. Immer klingt die Frage durch: Was ist Raum?
Bewegt sich dieser Prozess in diesem 2004 entstandenen Bild noch in den Grenzen des Keilrahmens, so überträgt sie ihre Malerei heute konsequent in den Raum und auf die sie umgebende Architektur, dabei kann auch der Stadtraum und die Landschaft mit einbezogen werden. Ihr abstrakte Farbmalerei, die an Strukturen des Informel erinnert, entkoppelt sich bewusst von den Erwartungen und Sehgewohnheiten des tradierten Tafelbildes. Ihre Malerei wird zur Installation und hat sie zu einer erfolgreichen internationalen Künstlerin gemacht (Julius Osman, Sammlung online).